RadeonHerde Destino Orgulloso
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Tierprofil Schicksal: Schicksalsweber Beziehungsstatus: Single
| Thema: Einleitung Do Okt 02, 2014 9:42 pm | |
| Der Wind fegt über die tote Ebene. Feinster Staub umringt meine Fesseln, kriecht hinauf bis zu den Nüstern und macht es schwer, frei zu atmen. In der Ferne hört man jemanden keuchen, zu lange war er schon krank. Heute wird er sterben, sagten sie, es war sein Schicksal, so zu sterben. Viele sind ausgehungert, nur die Ahnen wissen, wie lange der Sommer noch gehen mag. Manchen ist das Schicksal hold. Sie finden immer wieder Nahrung und behalten es für sich, horten es, bis die Wächter es finden und sie ihres Ranges entledigen. Bei uns in der Herde hatte es lange keinen Nachwuchs mehr gegeben. Nur die Mitglieder des hohen Rates dürfen Nachkommen zeugen. Mitglieder nehmen wir auch keine mehr auf. Sie nehmen Land, kosten Nahrung und dienen niemanden. Nichtsnutze, die keinem Schicksal unterworfen sind. Wie ich heute in die Ferne schaue, sehe ich niemanden am alten Baume stehen. Sonst stehen dort die Schicksalsweber und beziehen aus ihm ihre Kraft. Von ihm geht etwas Mystisches aus. Zwischen allen tristen Farben erleuchtet er grün im Sonnenlicht. Der leere Platz neben dem Baum beunruhigt mich. Sie müssen unterwegs sein...
1. Kapitel: Die Ahnen haben gesprochen Und er kehrt zurück dunkle Wolken machten ihn eins verrückt nun verkündet er die nächste Zeit wird durchaus schwer
Des grünen Glanzes des Baldes vergeht hörend leises Gebet zwei Herzen sich finden im lodernden Feuer doch der Preis für die seltene Liebe wird teuer
Ein Leben geht, eins wird kommen die Fäden des Schicksals deinen Händen entronnen
Die bitteren Winde werden Hoffnung nehmen doch, sagt er, wir werden uns nicht ergeben Dem Mond folgen, den Sternen lauschen von den süßesten Kräutern sich berauschen
.... Das Rätsel der Ahnen löste sich mit der Zeit auf... Ich bin einer der wenigen Überlebenden unseres Volkes und sehe die Erinnerungen deutlich vor Augen. Der Baum war krank geworden, Stimmen weisten uns den Weg und wir glaubten erst, wir würden es schaffen. Ein Einzelgänger kam dazu und wir vertrauten ihm. Er respektierte weder unsere Ahnen, noch unsere Regeln. Doch er konnte heilen und unsere letzte Heilerin war erst verstorben. Er verliebte sich in eine Stute, und sie sich in ihn. Das besagte Weib wurde trächtig und so nahm das Schicksal seinen Lauf. Unser Leithengst starb und mit ihm noch weitere. Die Restlichen von uns sind weitergezogen, denn in unserer Heimat war kein Zeichen für Leben mehr gewesen. Alles war vertrocknet, selbst der Baum. Vielleicht kehren wir einst zurück.
Nun leben wir auf der anderen Seite des Tals. Einfacher ist es nicht, aber zumindest befindet sich hier eine Wasserquelle. Und ich? Ich bin nun Leithengst geworden, trage die Verantwortung für den Rest. Ich mach das schon, sagen sie. Aber wissen sie denn, wie schwierig es sein wird, alles wieder aufzubauen? Der Kontakt zu den Ahnen ist vergangen, nun ist es an mir, eine neue Verbindungsquelle zu finden. Wir müssen jetzt stark bleiben, allesamt. |
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